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Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit basiert auf heimischen, zuverlässigen, leistungsfähigen und effizienten Versorgungssystemen. Sie sollen möglichst wenige Risiken bergen, welche die Produktion gefährden könnten. Wasserkraft und Kernenergie tun dies seit über 50 Jahren. Wasserkraft ist die effizienteste Stromtechnologie überhaupt. Die Kernenergie punktet dank der enormen Energiedichte von Uran, das die Technologie insgesamt effizient macht. Beide Technologien sind zentral für die ausreichende und sichere Versorgung der Schweiz mit klimafreundlichem Strom.

Das Potenzial für einen bedeutenden Ausbau der Wasserkraft in der kleinräumigen Schweiz ist aber limitiert. Schon seit Jahrzehnten gibt es Konflikte mit dem Landschafts- und Naturschutz. Die Kernenergie hingegen stösst nicht so schnell an Grenzen. Dank kleinem Platzbedarf und grossen Uranvorkommen auf der ganzen Welt könnte sie noch weit ausgebaut werden. Uranvorkommen sind breiter verteilt sind als Erdöl und Erdgas. Insbesondere haben auch OECD-Staaten grosse Reserven von Uran. Die Versorgungssicherheit ist mit Kernenergie auch langfristig gegeben.

Viel Autonomie mit Uran

Uran kommt auf der ganzen Welt und in geopolitisch stabilen Regionen wie Australien oder Nordamerika vor. Das bietet Lieferantenfreiheit. Da Uran enorm energiedicht ist, sind für die Stromerzeugung nur geringe Importmengen nötig. Das schafft weitgehende Unabhängigkeit vom Ausland. So würde beispielsweise der Stauraum eines Mittelklassekombis das angereicherte Uran für den Jahresbetrieb des grössten Schweizer Kernkraftwerks fassen.

Dies erlaubt eine einfache Vorratshaltung für mehrere Jahre Stromerzeugung auf kleinstem Raum. Die Kernenergie gewährleistet so einen hohen Grad an Autonomie und Versorgungssicherheit, den Erdöl oder Erdgas nie erreichen können. Die Erdölpflichtlager beispielsweise reichen maximal zwei bis drei Monate.

Kernenergie ist zuverlässig verfügbar

Entscheidend ist nicht nur die Leistung einer Anlage, sondern auch ihre Verfügbarkeit für die Stromproduktion. Kernkraftwerke funktionieren auch bei Windstille, wenn die Sonne nicht scheint und Flüsse wenig Wasser führen. Weil sie fast dauernd zur Verfügung stehen, kann ein Kernkraftwerk vier Mal so viel Strom produzieren wie ein topmoderner Windpark gleicher Leistung an optimaler Lage und sogar acht bis neun Mal so viel Strom wie Photovoltaikanlagen. Wind- und Sonnenkraftwerke können die Bandenergie der Kernkraftwerke in der Schweizer Stromversorgung schlicht nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

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Um ein Kernkraftwerk der Grösse Leibstadts mit Windkraftwerken rein rechnerisch zu «ersetzen», bräuchte es deshalb über 2500 Windkraftwerke mit der Leistung der modernsten Schweizer Anlagen wie jener auf dem Gotthard - und dies an einem guten Standort.

Doch praktisch geht diese Rechnung nicht auf: So oft weht der Wind gar nicht. Und Projekte für Windanlagen in den wenigen windreichen Gebieten auf Schweizer Höhenzügen stossen regelmässig auf viel Widerstand in den betroffenen Regionen.

Der Knackpunkt: Die Stromversorgung im Winter

Die Schweizer Kernkraftwerke liefern im Jahresverlauf während rund 90 Prozent der Zeit Strom. Einzig im Sommer, wenn ausreichend Strom aus Wasserkraft zur Verfügung steht, werden sie für Wartungsarbeiten und Brennstoffwechsel während weniger Wochen abgeschaltet. Das ist verkraftbar, da im Sommer der Stromverbrauch tief ist. Im Winter jedoch sind die Schweizer Kernkraftwerke unverzichtbar: Sie liefern dann bis zur Hälfte des in der Schweiz erzeugten Stroms. Ohne die Kernkraftwerke wäre die Schweiz v.a. im Winter auf massive Importe angewiesen. Ob diese in Zukunft noch möglich sein werden, ist jedoch sehr fraglich. Die Risiken für die Versorgungssicherheit sind bereits hoch, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnt, und steigen weiter. Eine verlässliche Stromversorgung aus Anlagen mit hoher Verfügbarkeit ist für die Wirtschaft essentiell. Nur Anlagen, welche die Schweiz im Inland selber betreibt, wartet und kontrolliert, bieten eine so hohe Versorgungsqualität.

KKL Panorama 2020
Auch im Winter rund um die Uhr verfügbar : Das Kernkraftwerk Leibstadt

Gefährdete Versorgungssicherheit

Der Schweiz drohen im Winter längerfristig Versorgungsengpässe. Die Kernkraftwerke, die das Ende ihrer Betriebszeit erreichen, sollen gemäss der neuen Energiestrategie 2050 des Bundes nicht durch neue ersetzt werden. Gleichzeitig wird der Strombedarf aber stark ansteigen. Ob der nötige massive Ausbau von Sonnen- und Windkraft in der Schweiz mit diesem Verbrauchswachstum Schritt halten kann, ist fraglich. Dass er zudem auch noch die Produktion der Kernenergie ersetzen wird, erscheint schwer möglich. Denn der von Saison und Wetter abhängige Strom kann die regelbare Kernkraft per se nicht ersetzen. Systeme, mit denen sich beispielsweise Solarstrom im Grossmassstab für den Winter speichern liesse, fehlen noch.

Im Winter wird sich in absehbarer Zeit eine Versorgungslücke auftun: Die heimische Produktion nimmt ohne die Kernkrafwerke ab und die Importmöglichkeiten sinken.

Schwindende Importe

Schon in naher Zukunft werden zudem die Importmöglichkeiten für Strom aus unseren Nachbarländern sinken. Nicht nur schaltet Deutschland bereits Ende 2022 seine letzten Kernkraftwerke ab. Unsere Nachbarn wollen auch ihre Energiesysteme dekarbonisieren. Ganz Europa ist mit denselben Szenarien und steigendem Strombedarf konfrontiert. Jedes Land wird dabei seinen erneuerbaren Strom selber benötigen.

Seit das Kernkraftwerk Mühleberg Ende 2019 den Leistungsbetrieb eingestellt hat, fehlen gut drei Terawattstunden heimischer Produktion. Die Kernkraftwerke Beznau-1 und -2 werden um das Jahr 2030 herum stillgelegt. Damit werden sechs Terawattstunden, ein Zehntel des Schweizer Strombedarfs, wegfallen. Auch wird sich die Schweiz nicht mehr auf die heutigen Importverträge mit Frankreich abstützen können, da die Wettbewerbsregeln in der EU das Erneuern dieser Verträge verhindern. Die weiteren vier Terawattstunden Strom, die somit wegfallen, könnten vielleicht noch kurzfristig über Importe ersetzt werden. Aber dies wird seinen Preis haben, namentlich im Winter, wenn ganz Europa viel Strom benötigt. Zuverlässige und regelbare Bandenergie wird immer rarer - unabhängig von der Energieknapptheit, die der Ukrainekrieg mit sich gebracht hat.


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