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Strahlenschutz

In Medizin, Forschung und Industrie gibt es verschiedenste Bereiche, in denen ionisierende Strahlung auftreten kann oder genutzt wird. Radioaktive Stoffe werden bei vielen technischen Verfahren und in der Medizin eingesetzt. Durchleuchtungsgeräte und Beschleuniger emittieren gezielt Strahlung zur Diagnostik und Behandlung von Patienten. Und in Kernkraftwerken nutzt man Strahlung, um Strom gewinnen zu können. Personen, die in diesen Bereichen tätig sind, müssen zuverlässig vor ionisierender Strahlung geschützt werden. Dasselbe gilt für die Natur und die Bevölkerung in der Umgebung der Anlagen.

Einerseits liegt es in der Eigenverantwortung der Kernkraftwerkbetreiber, Personal und Umwelt gemäss den rechtlichen Grundlagen zuverlässig zu schützen. Dafür wird grösster Aufwand betrieben. Andererseits überwachen nationale Behörden wie das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) diese Massnahmen.

KKL offener Kern web
Abschirmungen durch Wasser und Sauberkeit: Schutz des Personals vor Strahlung. (Bild: KKL)

Geschützt vor ionisierender Strahlung

Gegen Strahlung kann man sich wirksam schützen: durch Abstand, Abschirmung und kurze Aufenthaltsdauer. Die Betreiber der Kernkraftwerke schützen ihr Personal bei der Arbeit vor gesundheitsschädlichen Strahlendosen durch bauliche Massnahmen, Abschirmungen, aber auch Filteranlagen, Schutzbekleidung und grosse Sauberkeit. Eine sorgfältige Arbeitsplanung und effiziente Arbeitsgestaltung an exponierten Arbeitsorten tragen weiter dazu bei, dass die Mitarbeitenden so wenig wie möglich mit Radioaktivität in Berührung kommen und die Umgebung zuverlässig geschützt bleibt.

Strahlenexponiertes Personal wird mit persönlichen Dosimetern ausgestattet und die Belastung permanent überwacht. Die durchschnittliche zusätzliche Strahlenbelastung von strahlenexponierten Mitarbeitern in Schweizer Kernkraftwerken liegt deshalb weit unter dem durchschnittlichen Niveau der Schweizer Bevölkerung von 5,6 Millisievert pro Jahr und dem gesetzlichen Grenzwert von 20 Millisievert. Jeder Langstreckenpilot nimmt leicht fünfmal mehr Strahlung auf als die durchschnittliche Strahlenbelastung eines Kernkraftwerkmitarbeiters beträgt.

Vielfache Überwachung der Radioaktivität

Am meisten Radioaktivität geht von den Brennelementen im Reaktor aus. Massiver Beton, Stahl und Wasser schirmen die Strahlung gut ab. Die schwach- und mittelaktiven Betriebsabfälle werden sorgfältig konditioniert und in schützende Fässer verpackt. Spezielle Filter halten die beim Betrieb entstehenden gasförmigen und flüssigen radioaktiven Stoffe nahezu vollständig im Kraftwerk zurück. Und kein Mitarbeiter verlässt die Anlage mit radioaktiven Stoffen auf Kleidung oder Körper.

Beim Umgang mit Radioaktivität gelten strenge Grenzwerte und ihre Einhaltung wird ständig überwacht:

  • Zur Überwachung der Umgebung der Nuklearanlagen betreibt das ENSI das automatische Messnetz Maduk (Messnetz für die automatische Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung von Kernkraftwerken). Die Messwerte aus den insgesamt 57 Stationen rund um die Kernkraftwerke und das Paul Scherrer Institut werden im Zehnminutentakt an die Behörde übermittelt, wo sie automatisch auf Erhöhungen gegenüber dem natürlichen Niveau geprüft werden. Die Messwerte sind über das Internet jederzeit abrufbar.
  • Für die grossräumige Überwachung steht der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) ein eigenes Netz zur Verfügung. Die 76 Sonden des «Nadam» genannten Netzes befinden sich bei den Wetterstationen von Meteo Schweiz. Auch diese Daten können auf dem Internet abgerufen werden.
  • Die Sektion Umweltradioaktivität (URA) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) betreibt über Radenviro das Luftmessnetz Uranet Aero mit 15 Stationen, das ebenfalls der grossräumigen Überwachung der Radioaktivität in der Luft dient. Die Daten werden an die NAZ weitergeleitet. Ein Anstieg von radioaktiven Stoffen in der Umgebungsluft kann innerhalb einer halben Stunde erkannt werden.
  • Das BAG betreibt zudem das Messnetz Uranet aqua zur kontinuierlichen Überwachung der Radioaktivität in Aare und Rhein stromabwärts der Kernkraftwerke. Die Daten der fünf Standorte werden als 24-Stunden Mittelwerte ebenfalls auf Radenviro publiziert.
  • Auch das Zentrale Dosisregister (ZDR) wird vom BAG geführt. In diesem Register werden die Ergebnisse der Dosimetrie jeder beruflich strahlenexponierten Person seit 1989 registriert.
  • Für die Aufsicht über den Schutz von Personal vor ionisierender Strahlung in den Kernkraftwerken, Kernforschungsanlagen sowie dem Zwischenlager (Personendosimetrie) ist das ENSI zuständig. Der jährliche Strahlenschutzbericht gibt zu den Arbeiten und Ergebnissen Auskunft.

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