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Abgaben radioaktiver Stoffe

Bei Normalbetrieb gibt das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) geringe Mengen radioaktiver Stoffe mit dem Abwasser und der Abluft an die Umwelt ab. Diese werden gemessen und monatlich der Behörde gemeldet.

Zu den luftgetragenen Abgaben zählen radioaktive Edelgase und radioaktives Jod, die aus der Kernspaltung entstehen, Radiokohlenstoff (C-14) aus der Aktivierung von Sauerstoff sowie radioaktive Aerosole, die sich primär aus der Aktivierung von Konstruktionsmaterialien ergeben. Erhöhte Edelgaskonzentrationen, die durch Abgabemessungen festgestellt werden, führen zur automatischen Isolierung verschiedener potenzieller Abgabepfade.

Bei den Abgaben flüssiger radioaktiver Stoffe handelt es sich primär um Tritium, das im Wesentlichen aus dem Borabbrand entsteht. Ferner treten bei den flüssigen Abgaben Spuren von Aktivierungsprodukten, vor allem von Kobalt-60, auf. Sporadisch werden auch Antimon-124 und Jod-131 nachgewiesen. Abwasser wird nur abgegeben, wenn die bewilligten Grenzwerte eingehalten werden.

Die Grenzwerte für die Abgaben radioaktiver Stoffe und die Programme zur Überwachung dieser Emissionen sind in der Betriebsbewilligung und im Abgabereglement der Aufsichtsbehörde festgehalten. Das Werk misst die Abgaben an die Umwelt und meldet sie monatlich den Behörden. Die Messresultate werden durch unabhängige Kontrollmessungen der Behörden überprüft. Die Abgabe radioaktiver Stoffe an die Umwelt wird dokumentiert, sodass jederzeit ein Nachweis über Art und Menge der Aktivitätsabgaben geführt werden kann.

Im Rahmen der Immissionsüberwachung werden der Aare Wochensammelproben entnommen. Ebenso werden Sedimente aus der Aare untersucht. Die stationäre Luftimmissionsüberwachung umfasst die Messung der Ortsdosis an 23 Punkten im Umkreis von 5 bis 7 Kilometern um das KKG. Die eingesetzten Dosimeter werden vierteljährlich ausgewertet. Im Werkareal, am Kühlturm und an der Arealumzäunung finden an insgesamt 32 Orten weitere Messungen mit Dosimetern statt, die ebenfalls vierteljährlich ausgewertet werden. Zur Erfassung der Umweltradioaktivität werden wöchentlich Luftfilter ausgewertet und der Niederschlag untersucht. Monatlich werden Staubpartikel von vier in der Umgebung des KKG aufgestellten Vaselineplatten untersucht. Jährlich finden überdies gammaspektroskopische Messungen statt, wodurch die Aktivitätskonzentrationen einzelner Radionuklide ermittelt werden. In Baumblättern wird der Kohlenstoff-14-Gehalt bestimmt. Um eventuelle Ablagerungen im Boden, in Lebens- und Futtermitteln zu erkennen, werden jährlich Boden-, Gras-, Milch- und Getreideproben ausgewertet und Fische aus der Aare untersucht.

Seit 1993 ist ein vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) installiertes Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke (Maduk) in Betrieb. An 16 Orten in der näheren Umgebung des KKG befinden sich mit Geiger-Müller-Zählrohren ausgerüstete Sonden, die Messwerte im Zehnminutentakt an den Ensi-Zentralrechner übertragen, wo sie automatisch gegenüber dem natürlichen Untergrund geprüft werden. Die aktuellen Messwerte können unter www.ensi.ch eingesehen werden.

Das Maduk-Messnetz ergänzt das bestehende Netz zur automatischen Überwachung der Radioaktivität der Nationalen Alarmzentrale (NAZ). Das Messnetz der NAZ verfügt über 66 über das ganze Land verteilte Stationen, die ebenfalls die Ortsdosisleistung messen. Diese Messwerte sind unter www.naz.ch abgebildet. Zur flächendeckenden Erfassung künstlicher und natürlicher Strahlenquellen führt die NAZ alle zwei Jahre aus einem Helikopter aeroradiometrische Messungen durch in einem Raum von rund 70 Quadratkilometer um das KKG. Neben dem Ensi überwacht die Sektion Umweltradioaktivität der Abteilung Strahlenschutz des Bundesamtes für Gesundheitswesen (BAG) die Radioaktivität in der Umwelt. Die Ergebnisse der Emissions- und Immissionsüberwachung werden jährlich im Bericht «Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz» des BAG publiziert.

Die Berechnung der aus den Immissionen resultierenden Strahlendosen der Bevölkerung erfolgt auf der Basis der Emissionswerte. Das Ensi legt die Maximalwerte für die Radioaktivitätsemissionen an die Umwelt so fest, dass bei keiner Person der Umgebungsbevölkerung der quellenbezogene Dosisrichtwert von 0,3 Millisievert pro Jahr überschritten wird. Die aus den Radioaktivitätsemissionen resultierenden Strahlendosen der Bevölkerung in der näheren Umgebung liegen um mehrere Grössenordnungen unter denjenigen aus natürlichen Strahlenquellen. Zum Vergleich: Für die Schweiz beträgt die Dosis aus natürlichen Quellen im Mittel 5,6 Millisievert pro Jahr mit Extremwerten von 2 bis über 50 Millisievert pro Jahr.

Für den Punkt in der Umgebung des KKG mit den hypothetisch maximalen Auswirkungen ist seit Inbetriebnahme der Anlage eine maximale jährliche Ganzkörperbelastung über sämtliche Expositionspfade von unter 0,01 Millisievert berechnet worden. Seit Inbetriebnahme der Anlage wurden an keiner Stelle in der Umgebung des KKG schädliche Wirkungen durch Radioaktivität aus dem KKG festgestellt.

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