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Geplante Abstellung zur Jahresrevision - Investitionen für den langristigen Anlagenbetrieb

20. Mai 2005 10:00

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Am Samstag, den 21. Mai 2005 wird das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) zur Jahresrevision planmässig abgestellt. Aufgrund umfangreicher Nachrüstungen zur Verbesserung der Sicherheit und des Anlagenwirkungsgrades dauert die diesjährige Abstellung voraussichtlich bis Anfang Juli.

Am Samstag, den 21. Mai 2005 geht der 26. Betriebszyklus nach 330 Tagen zu Ende. Das KKG wird zur jährlichen Revision abgestellt. Im 26. Zyklus produzierte das KKG 7640 Millionen Kilowattstunden Strom. Der Betrieb der Anlage erfolgte ohne sicherheitstechnische Probleme.


Die Revisionsdauer wird bestimmt durch die Nachrüstung einer Druckentlastung für das Reaktorkühlsystem. Die Druckentlastung wird mit einem aufwändigen Umbau der Druckhalterventilstation verwirklicht. Neben zwei Sicherheitsventilen werden über 50 Armaturen mit den entsprechenden Zu- und Ableitungen ersetzt. Die Umrüstung dauert etwa vier Wochen. Anschliessend folgt die Inbetriebnahme mit der erforderlichen Druckprobe des Reaktorkühlkreislaufes. Die umfangreichen maschinen-, elektro- und leittechnischen Montage- und Inbetriebssetzungsarbeiten ergeben eine längere Stillstandszeit von über 40 Tagen. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa 50 Millionen Schweizer Franken. Den Auftrag zur Umrüstung des Druckhaltesystems erhielt Framatome ANP. Framatome hat bereits Arbeiten gleichen Umfangs in deutschen Kraftwerken durchgeführt. Die neuen Sicherheitsventile liefert die in Winterthur domizilierte Control Components Inc. (CCI), ehemals Sulzer Thermtec AG. (1)


Im Verlauf der diesjährigen Jahresrevision werden 40 der insgesamt 177 Brennelemente durch 4 frische Uran-Brennelemente sowie 36 Brennelemente aus wiederaufgearbeitetem Uran ersetzt. Umfangreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten an maschinen-, elektro- und leittechnischen Systemen und Komponenten werden vorgenommen. Dazu gehört auch die Dichtheitsprüfung des Sicherheitsbehälters, die letztmals 2001 durchgeführt wurde. (2)


Zu den herausragenden Arbeiten der Jahresrevision gehören die Grossrevisionen am Generator und an der Hochdruckturbine. Nach einer Laufzeit von 15 Jahren wird der Hochdruckturbinenläufer ersetzt durch einen neuen Läufer mit strömungsoptimierter Beschaufelung. Dadurch kann der Wirkungsgrad der Gesamtanlage ohne Brennstoffmehrverbrauch erhöht werden. Konstruktive Änderungen zur Verbesserung des Wirkungsgrades werden auch an den Wasserabscheider-Zwischenüberhitzern und an den Niederdruckturbinen durchgeführt.


Die im Jahre 2003 begonnen Arbeiten am Kühlturm zum vollständigen Ersatz der Kühlturmeinbauten werden abgeschlossen. Während der Jahresrevisionen 2003 und 2004 wurden die Wasserverteilung und die Tropfenabscheider erneuert. In der verlängerten Revision 2005 werden nun die Kühler ersetzt. Der komplette Ersatz der Kühlturmeinbauten über eine Fläche von 8800 Quadratmetern führt zu einer Verbesserung der Kühlleistung. Die thermische Verbesserung wird eine Erhöhung der elektrischen Leistung zur Folge haben. Das Ausmass der Wirkungsgradverbesserung wird nach Abschluss der Arbeiten messtechnisch erfasst werden.


Während des Anlagenstillstandes wird die Hälfte der insgesamt 900 Kraftwerksbatteriezellen mit einem Gesamtgewicht von knapp 100 Tonnen ersetzt. Die Kraftwerksbatterien sorgen für eine zuverlässige und unterbrechungsfreie Versorgung der Betriebs- und Schutzsysteme. Mit dem diesjährigen Ersatz der Batteriezellen ist nun die dritte Batteriegeneration im Einsatz.


Zusätzlich zu den KKG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern sind während der Revision rund 1000 auswärtige Fachkräfte von rund hundert Unternehmen an den Nachrüstprojekten, Unterhalts- und Inspektionsarbeiten beteiligt. Die Investitionen in die Jahresrevision einschliesslich der Projekte zur Verbesserung der Sicherheit und des Wirkungsgrades der Anlage belaufen sich auf rund 100 Millionen Schweizer Franken.


(1) Verbesserung der Sicherheit
Der sicherheitstechnische Gewinn der Umrüstung des Druckhaltesystems besteht darin, dass eine von bestehenden Sicherheitseinrichtungen unabhängige zusätzliche Möglichkeit zur kontrollierten Wärmeabfuhr bei Störfällen geschaffen wird. Damit wird die Sicherheit der Gesamtanlage weiter erhöht. Zudem bringt der Umbau der Druckhalterventilstation weitere betriebliche Vorteile. So werden zum Beispiel die Ventile und die Leitungsführung des zugehörigen Sprühsystems optimiert, die Zahl der Hochdruckrohrleitungen reduziert und die Belastung von Rohr- und Baustrukturen verringert.


(2) Dichtheitsprüfung
Der kugelförmige Sicherheitsbehälter umschliesst die unter Reaktorbetriebsdruck stehenden und Radioaktivität führenden Anlagenteile zusammen mit dem Brennelementlagerbecken. Die Dichtheit des Sicherheitsbehälters wird alle vier Jahre durch eine Leckratenprüfung ermittelt. Dazu wird der Sicherheitsbehälter mit Pressluft aufgepumpt. Anschliessend wird der Druckabfall über mindestes 10 Stunden gemessen. Die Prüfung umfasst den gesamten Sicherheitsbehälter mit allen Schleusen, Rohrleitungs- und Kabeldurchführungen sowie die Gebäudeabschlussarmaturen.


Mit freundlichen Grüssen
Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG


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