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KKG3358 RGB

Jahresrückblick 2011

2. Februar 2012 10:00

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Betriebsverlauf

Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) produzierte 2011 netto 7,91 Milliarden kWh (2010: 8,03 Mrd. kWh) elektrischer Energie ohne Abgabe von Luftschadstoffen und klima­schädi­genden Gasen. Ausserhalb der Jahresrevision wurde die Energieabgabe ins Netz nie unterbrochen. Aufgrund eines Motorentausches einer Nebenkondensatpumpe fand am 15. April eine Lastabsenkung für zwei Stunden um 20 MW statt. Im Auftrag der Übertragungsnetzbetreiberin Swissgrid AG wurde die Leistungsabgabe im Rahmen der Netzregelung dreimal um 100 MW während insgesamt 14 Stunden reduziert. Seit August 2010 stellt das KKG diese Systemdienstleistung an den wöchentlichen Auktionen von Swissgrid zur Verfügung. Zudem wurde vom 4. bis 7. Juli die Generatorleistung um 20 MW reduziert, als zur Freischaltung der Niederdruck-Kondensatpumpe eine Umführung der Vorwärmerstrasse durchgeführt wurde.

Die Jahresrevision dauerte vom 4. bis zum 30. Juni 2011. Während der Abstellungszeit wurden umfangreiche Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten an maschinen-, leit- und starkstrom-technischen Komponenten und Einrichtungen vorgenommen. Zu den Schwerpunkten der Jahresrevision zählten der Austausch der Dichtungsgehäuse aller drei Hauptkühlmittelpumpen, der vorsorgliche Ersatz zweier Druckhalterheizstäbe, Reparaturarbeiten an einem Druckspeicher sowie der Ersatz des Turbinenreglers, der nach 31 Betriebsjahren durch ein modernes zwei-kanaliges digitales System abgelöst wurde. Die Funktionstüchtigkeit des neuen Turbinenreglers wurde im Rahmen eines erfolgreich verlaufenden Lastabwurfs auf Eigenbedarf am 1. Juli demonstriert.

In zwei der vier Stränge wurde eine leittechnische Grossrevision mit zahlreichen Baugruppen-prüfungen durchgeführt. Die im Ringraum verlegten 6-kV-Kabel der Notstromversorgung wurden ausgetauscht.

Während der Revision wurden 40 abgebrannte Brennelemente durch 40 neue Brennelemente aus wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) ersetzt. Die Kernbeladung des 33. Zyklus umfasst des Weiteren 137 teilabgebrannte Brennelemente. Davon sind 16 plutoniumhaltige Mischoxid-(MOX-) Brennelemente in der letzten Standzeit, 4 Uran-Brennelemente und 117 WAU-Brennelemente. Mit Ausnahme der vier Uran-Brennelemente stammt das Kerninventar somit aus rezykliertem Spaltmaterial. Der Einsatz von MOX- und WAU- Brennelementen trägt wesentlich zur Ressourcenschonung des Urans bei. Insgesamt dauerte die Revision 26,5 Tage (2010: 22 Tage).

Bei den Brennelementprüfungen während der Jahresrevision wurden keine Defekte festgestellt. Der schadenfreie Zyklus 32 und der bisherige Zyklus 33 bestätigen die Wirksamkeit der zur Defektvermeidung getroffenen Massnahmen. Dazu gehören neue Oberflächenstandards für die Brennstofftabletten, eine robustere Tablettengeometrie und eine schonende Leistungsaufnahme.

Seit Oktober 2009 wird neben der Aarepapier AG auch die Papierfabrik Cartaseta-Friedrich & Co. in Däniken mit Heizdampf versorgt. Die 2011 bezogenen Dampfmengen entsprechen der thermischen Energie von 174 Millionen kWh. Durch den Bezug des Heizdampfes von KKG vermieden die beiden Dampfbezüger die Verbrennung von etwa 18 000 Tonnen Öl und damit die Abgabe von rund 57 000 Tonnen Kohlendioxid an die Umwelt.

Das Jahr 2011 war das 21. Jahr in Folge ohne Reaktorschnellabschaltung, was im internationalen Vergleich einen herausragenden Wert darstellt.
Verschiedenes
Die durch den Betrieb in der Umgebung verursachte maximale Strahlendosis der Bevölkerung lag weit unter dem Dosisrichtwert von 0,3 mSv pro Jahr und Person. Die Kollektivdosis aller im Kraftwerk tätigen beruflich strahlenexponierten Personen erreichte 2011 mit 500 Millisievert (mSv) einen sehr guten Wert.

Das KKG beschäftigte Ende Jahr 489 Personen (2010: 476), was insgesamt 469 Vollzeitpensen entspricht (2010: 457). Darin enthalten sind 18 Lernende mit den Berufszielen Elektroniker, Polymechaniker, Laborant, Elektroinstallateur, Hauswirtschafterin, Kauffrau und Informatiker. 58 Mitarbeiter hatten vom ENSI die Zulassung als Pikettingenieure, Schichtchefs und Reaktor-operateure. Insgesamt verfügten im Strahlenschutz 15 Mitarbeiter über eine Anerkennung als Strahlenschutzsachverständiger, als Strahlenschutztechniker oder als Strahlenschutzfachkraft. In zahlreichen Kursen und Workshops erweiterten Mitarbeitende aller Abteilungen ihr Fachwissen und trainierten ihre beruflichen Fertigkeiten.

Insgesamt besichtigten rund 20 000 Personen das Werk. Im Juli nahmen Lehrerinnen und Lehrer an einem Kurs in deutscher Sprache über die Schweizer Stromproduktion teil. 2011 wurde der gleiche Kurs erstmals zusätzlich in französischer Sprache angeboten. Der Kurs war mit den Teilnehmenden aus der Westschweiz ausgebucht und fand im August statt.


2011 2010 2009

Bruttoerzeugung
Mio. kWh
8 344

8 469 8 516


Nettoerzeugung
Mio. kWh 7 910 8 029 8 072


Betriebsstunden
8 122 8 220 8 267


Zeitverfügbarkeit
92,8% 93,8% 94,4%


Arbeitsausnutzung
92,0% 93,4% 95,3%


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