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KKG3358 RGB

Jahresrückblick 2010

1. Februar 2011 10:00

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Betriebsverlauf

Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) produzierte 2010 netto 8,03 Milliarden kWh (2009: 8,07 Mrd. kWh) elektrischer Energie ohne Abgabe von klima­schädi­genden Gasen und Luftschadstoffen. Ausserhalb der Jahresrevision wurde die Energieabgabe ins Netz nie unterbrochen. Am 11. Februar 2010 wurde für die Reparatur der Gleitringdichtung an einer Nebenkondensatpumpe die Leistung abgesenkt. Am 29. April wurde manuell eine Lastabsenkung wegen Neutronenflußrauschen durchgeführt. Am 1. Juli 2010 wurde für die Reparatur der Gleitringdichtung an der zweiten Nebenkondensatpumpe die Leistung reduziert.

Die Jahresrevision dauerte vom 28. Mai bis zum 19. Juni 2010. Während der Abstellungszeit wurden umfangreiche Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten an maschinen-, leit- und starkstromtechnischen Komponenten und Einrichtungen vorgenommen. Zu den Schwerpunkten der Jahresrevision zählten zerstörungsfreie Prüfungen der Heizrohre von zwei Dampferzeugern sowie der Verschraubungen am unteren Kerngerüst. Alle Prüfungen zeigten durchwegs gute Ergebnisse. Vorsorglich wurden erstmals zwei Druckhalterheizstäbe ausgetauscht. In den nächsten Jahren werden weitere Heizstäbe ausgetauscht werden.

In einem der vier Stränge wurde eine leittechnische Grossrevision mit zahlreichen Baugruppenprüfungen durchgeführt. Im Notstandsgebäude wurden an den Schaltanlagen eines Stranges Wartungsarbeiten durchgeführt. Das Erdungssystem wurde vom Prinzip des zentralen Erdungspunktes auf Flächenerdung umgestellt. Die Umrüstung entspricht den Erfordernissen der heutigen Geräte- und Installationstechnik für Steuerungen, Datenerfassung und Regelungen.

Während der Jahresrevision wurden 40 der insgesamt 177 Brennelemente ersetzt. Im 32. Produktionsjahr enthält der Reaktor 141 WAU-, 32 MOX- und 4 Uran-Brennelemente. Von den MOX-Elementen sind 16 in der dritten Standzeit und weitere 16 in der vierten Standzeit eingesetzt. Somit besteht das Kerninventar mit Ausnahme der 4 Uran-Brennelemente aus rezykliertem Spaltmaterial. Der Einsatz von MOX- und WAU- Brennelementen trägt wesentlich zur Ressourcenschonung des Urans bei. Insgesamt dauerte die Revision 22 Tage (2009: 20 Tage).

Während der Jahresrevision wurden drei Brennelemente mit insgesamt sechs defekten Brennstäben entladen. Die defekten Brennelemente wurden untersucht und repariert. Bisherige Nachbestrahlungsuntersuchungen an einzelnen Brennstäben in den Heisszellen des Paul Scherrer Instituts bestätigen die Hypothese, dass die Brennstabschäden erhöhte Hüllrohrspannungen wegen Abplatzung an den Brennstofftabletten verursacht worden sind. Zur Verhinderung weiterer Stabschäden werden neue Oberflächenstandards für die Brennstofftabletten und eine neue Tablettengeometrie eingeführt.

Seit Oktober 2009 wird neben der Aarepapier AG auch die Papierfabrik Cartaseta-Friedrich & Co. in Däniken mit Heizdampf versorgt. Die bezogenen Dampfmengen entsprechen der thermischen Energie von 167 Millionen kWh. Durch den Bezug des Heizdampfes von KKG vermieden die beiden Dampfbezüger die Verbrennung von etwa 18 000 Tonnen Öl und damit die Abgabe von rund 55 000 Tonnen Kohlendioxid an die Umwelt.

Das Jahr 2010 war das 20. Jahr in Folge ohne Reaktorschnellabschaltung, was im internationalen Vergleich einen herausragenden Wert darstellt.

Verschiedenes

Die durch den Betrieb in der Umgebung verursachte maximale Strahlendosis der Bevölkerung lag weit unter dem Dosisrichtwert von 0,3 mSv pro Jahr und Person. Die Kollektivdosis aller im Kraftwerk tätigen beruflich strahlenexponierten Personen erreichte 2010 mit 595 Millisievert (mSv) einen sehr guten Wert.

Das KKG beschäftigte Ende Jahr 476 Personen (2009: 478), was insgesamt 457 Vollzeitpensen entspricht (2009: 455,8). Darin enthalten sind 18 Lernende mit den Berufszielen Elektroniker, Polymechaniker, Laborant, Elektroinstallateur, Hauswirtschafterin, Kauffrau und Informatiker. 59 Mitarbeiter hatten vom ENSI die Zulassung als Pikettingenieure, Schichtchefs und Reaktoroperateure. Insgesamt verfügten im Strahlenschutz 15 Mitarbeiter über eine Anerkennung als Strahlenschutzsachverständiger, als Strahlenschutztechniker oder als Strahlenschutzfachkraft. In zahlreichen Kursen und Workshops erweiterten Mitarbeitende aller Abteilungen ihr Fachwissen und trainierten ihre beruflichen Fertigkeiten.


Insgesamt besichtigten rund 18 000 Personen das Werk. Im August nahmen Lehrerinnen und Lehrer an einem Kurs über die Schweizer Stromproduktion teil.

2010 2009 2008
Bruttoerzeugung Mio. kWh 8 469 8 516 8 400
Nettoerzeugung Mio. kWh 8 029 8 072 7 964
Betriebsstunden 8 220 8 267 8 148
Zeitverfügbarkeit 93,8% 94,4% 92,8%
Arbeitsausnutzung 93,4% 95,3% 93,8%


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